23. Dezember
Wirt
„Der Wirt 3 spricht“
Kalt ist es und dunkel.
Noch immer höre ich hinter mir den Lärm. Das Geklapper des Geschirrs. Das Stimmengewirr der Leute. Die Hektik in der Küche. Jemand ruft nach mir. Ruft mir durch die offene Tür nach, ich müssen mit anpacken. Es sei so viel zu tun.
Ich habe das alles hinter mir gelassen. Schnell bin ich aus der Gaststube raus. Über den Hof hinüber zu dem alten Stall. Dort stehe ich und sehe durch einen Spalt in den Brettern. Eine ganz andere Welt.
Das junge Paar, ziemlich abgerissen. Sie legen Stroh in eine Krippe, so liebevoll. Der Mann zündet ein Licht an. Die Frau streicht dem Esel über die Nase.
Kein Lärm, kein Getöse. Ruhe.
Es sei kein Platz im Haus, hatte ich ihnen vorhin gesagt, nachdem sie drüben geklopft hatten. Es sei alles voll. Und ich habe auch keine Zeit um mich um sie zu kümmern. Die Wirtschaft ist voll. Und ich Mittendrin. Fest im Griff der Hektik und des Lärms.
Sie hatten ein zweites Mal geklopft. Leiser dieses Mal. Kraftloser. Und dennoch. Der leise Ton sucht sich seinen Weg in den Zwischenräumen der Geräusche zu mir. Hinten sei ein Stall, sagte ich, da könnten sie ausruhen.
Nun bin ich ihnen gefolgt und stehe hier.
In der Stille. Lauschend. Blicke durch einen Spalt in den Brettern. Sehe das Paar an der Krippe mit dem Kind.
Die Stimmen an den Tischen, das Geschrei aus der Küche, die ganze Rastlosigkeit - kann mir alles nichts mehr anhaben. Liegt hinter mir.
Mein Blick ist nach vorne gerichtet. Ich lausche nach drinnen. Kann man Licht hören? Kann man Geborgenheit sehen?
Ich klopfe. Ganz leise. Vielleicht haben sie noch Platz für mich?
Krippenfigur „Wirt“ basteln und zur Krippe stellen.